Sonntag, 27. November 2016

Kapitel 2: Der Anruf

Luna ging an die Türe und Ethan stand vor dieser. "Ich habe den Schlüssel vergessen, begrüßte er sie, gab seiner Frau einen Kuss und schlürfte ins Haus. "Hallo Dad, mal wieder irgendwelche Leute vergast?!" wurde er von mir begrüßt. Daraufhin erntete ich erstmal einen strengen Blick von meinem Vater, ehe dieser es sich mit einer Zeitung im Wohnzimmer bequem machte. Inzwischen wussten wir Johnsonkinder von der grauen Vergangenheit unserer Eltern. Darunter zählte auch Dads Geschichte als Scarecrow. Ab und zu machte ich Witze darüber, was er gar nicht mal so witzig fand. Schade eigentlich! Doch in letzer Zeit war er ziemlich zurückgezogen und sprach kaum mehr noch was mit
Papa auf der Couch
uns, weder mit seinen Kindern noch mit seiner Frau. Mich wunderte es ziemlich, dass er noch nicht mal seine eigene Frau mehr an sich heran ließ. "Paps! Mutti hat so eine Karte von einem Typen, der ihr angeblich helfen will ihre Kräfte zu kontrollieren! Er hat sie allerdings von Trip und Virus überbringen lassen, Weskers Ex-Handlangern!" erzählte ich ihm gleich, nachdem ich ihm in das Wohnzimmer gefolgt war. Sorgenfalten bildeten sich unter Dads Augen. Wahrscheinlich hatte er es auch auf der Arbeit nicht ganz leicht. "Was stand denn auf der Karte?!" wollte er wissen und sah mich über den Rand seiner Brille hinweg an. "Es war eine Visitenkarte und da stand noch der Name Orochimaru drin!" antwortete ich ihm. "Einen Orochimaru kenne ich nicht, aber ich denke mir jetzt nichts böses dabei, schließlich ist Wesker mittlerweile tot!" entgegnete er mir und enttäuschte mich damit einfach nur. "Ist dir denn egal, wenn Mutter dort anruft und da steckt ein neuer Feind dahinter?!" empörte ich mich, doch Vater schüttelte einfach nur seinen Kopf: "Mach dir darüber mal keine Sorgen!". Unzufrieden grummelnd verließ ich das Wohnzimmer und begab mich in die Küche, wo Mutter das Abendessen fertig zubereitet hatte und mit Emily und Chaos zusammen nun den Braten aus dem Ofen holte. "Kommt essen, Kinder!" rief unsere Mutter uns jetzt zum Essen. Nachdem wir gegessen hatten, verzog sich unser Vater in sein Arbeitszimmer. Himiko war heute gar nicht heim gekommen, weswegen ich mit meinen drei Schwestern, meinem Bruder und Mutti am Tisch saß. Seit Tagen vermissten wir Kaito, mein anderer Bruder. Er war zu Helena, meiner Großmutter, übergelaufen. Scheinbar war dies auch der Grund, warum es in der Familie nicht mehr so ganz rund lief. Vater und Mutter schwiegen sich an, Himiko war nur noch bei Mutters pädophilen Freundin, an Sirena kam selbst ich nicht mehr ran und Emily lief inständig hinter ihrem Vater her. Ich hatte Daddy zwar auch lieb, aber so sehr hing ich jetzt nicht an ihm. Aber meine Schwester war ja schließlich noch klein. Ab und zu kam meine andere Großmutter mit den beiden Tanten vorbei und brachte damit noch ein wenig Stimmung in die Bude, aber sonst... Ich für meinen Teil war die letzte Zeit mehr mit Chaos unterwegs, da ich ihre Bezugsperson in der Familie war.

Sirena verschwand wieder in ihr Zimmer, Fynn ging mit Emily spielen und Chaos räumte mit mir den Tisch ab. Mutter war inzwischen ins Wohnzimmer verschwunden, mit einem Zettel in der Hand. Scheinbar wollte sie jetzt bei diesem Orochimaru anrufen. Schnell stellte ich die letzten Teller in die Spühlmaschine und folgte meiner Mutter in das gemütliche Wohnzimmer. Durch die Türe spähend sah ich, wie Luna die Mutter ins das
Chaos erwischt mich
beim Stalkern.
Telefon tippte. "Was gucken wir uns da an, Onee-Chan?" ertönte plötzlich die Stimme Chaos´neben mir, beinahe hätte ich mich deswegen zu Tode erschreckt. "Psst! Ich will wissen was Mami da mit diesem Orochimaru bespricht!" erklärte ich meiner Adopivschwester flüsternd und mit vorgehaltener Hand, :"Also Lauschmodus bitte!". "Ja, hallo! Luna Johnson am Apperat! S-Sie wollten mich sprechen?!" ertönte die Stimme unserer Mutter, dann kam erstmal nichts. "Ja, ich habe ein Problem mit meinen Kräften! Ich kann sie nicht kontrollieren u-und friere hier so ziemlich alles ein!" hörte ich Mutter wieder sagen, ehe man wieder die Anruferstimme leise murmeln hörte. "Mit Ihnen treffen? Und warum soll ich Ikaros mitbringen?!.......Nein, sie kann Ihre Kräfte kontrollieren!..Okay, wir treffen uns morgen um acht vor der großen Lagerhalle!" führte Mutter das Gespräch fort, ehe sie am Ende den Hörer auflegte. Also hatte sie vor sich mit diesem Orochimaru zu treffen? Aber was hatte dieser Kerl denn noch von mir gewollt? Ziemlich verwirrt kehrte ich wieder in die Küche zurück. Chaos folgte mir mit einem ratlosen Blick. Wenig später kam Mutter in die Küche, mit einem glücklichen Blick. Scheinbar erhoffte sie sich wirklich von diesem Orochimaru geheilt zu werden. Mir stank das aber ordentlich nach Falle. Wenn sie also morgen zu diesem Typen gehen würde, würde ich ihr einfach folgen.

Am nächsten Abend stiefelte meine Mutter, schick angezogen aus der Wohnung. Unser Vater musste wieder Überstunden schieben und meine Geschwister waren anderweitig beschäftigt, sodass ich ihr alleine folgte. Es war Winter und trotz dessen das der Sommer immer wieder, mit lauwarmen Wetter seine Aufwartung machte, war es an den Abenden dafür umso kälter. Meine Flügel vertrugen die Kälte nicht so, wurden dadurch steifer und erschwerten so das Fliegen, weshalb ich ihr zu Fuß folgte. In meinem rosa Mäntelchen fror ich erbärmlich, während meiner Mutter in ihrem weißen Pelzmantel gar nicht kalt zu sein schien. Nach kurzer Zeit hatten wir den ausgemachten Treffpunkt erreicht. Fröstelnd sah ich zu, wie meine Mutter auf einen Mann mit silbernen Haaren und einer Nerdbrille im Gesicht zu lief. Ich hatte mich hinter einem der Bunker gehockt und versuchte zu verfolgen, über was sich die Beiden da unterhielten. Der Silberhaarige im schwarzen Mantel begrüßte meine Mutter kurz und lud sie scheinbar dazu ein, in eine schwarze Limousine zu steigen, die nicht weit entfernt parkte. Ich wollte ihr folgen und spannte die Flügel auf, um mich in die Lüfte zu erheben. Doch plötzlich ließ mich eine mir wohl bekannte Stimme erstarren. "Nicht so schnell, Ikaros-Chan!" Virus und Trip standen hinter mir und grinsten mich hämisch an. Ehe ich hätte reagieren können, hatte Trip mir einen Schlag gegen den Kopf verpasst, sodass ich ohnmächtig zu Boden sank: "Oh scheiße!".


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen